Wissenswertes

Schlechter Atem beim Hund

Ursachen, Diagnose und Therapie

„Mundgeruch“ kann vielerlei Ursachen haben. Bedingt dadurch, dass sich unsre Haustiere ja nicht die Zähne putzen wie wir Menschen, bleiben nach jeder Futteraufnahme Essensreste zwischen den Zähnen hängen, da sich diese Rückstände zersetzen, wird der Geruch des Atems unangenehm. Schlechter Atem kann aber auch auf schwerwiegende Probleme in der Mundhöhle oder im Verdauungssystem hinweisen. Ursachen für Mundgeruch, der aber „außerhalb“ der Maulhöhle entsteht, sind vorwiegend Erkrankungen des Stoffwechselsystems. Diabetes, zB. verursacht oftmals einen süßlichen Geruch; Erkrankungen der Niere rufen einen stechenden Urin Geruch hervor. Bedingt durch Erbrechen/Reflux bei Vorliegen eines Megaösphagus ist der Geruch eher sauer. Entsteht der Mundgeruch in der Maulhöhle ist die Ursache entweder zahnbelag, Zahnstein oder im schlimmsten Fall entzündete, eitrige Zähne. Zahnbelag kann entstehen, wenn sich Bakterien und Essensrückstände auf den Zähnen sammeln und den Zahnschmelz angreifen. Zahnstein ist eine mehr oder weniger dünne Schicht, die sich auf den Zähnen bildet. Sie besteht unter anderem aus Proteinen und Mineralien des Speichels. Zahnstein kann den gesamten Zahn bedecken, das Zahnfleisch angreifen und der darunterliegende Zahn nimmt Schaden. Wenn der Zahnstein nicht entfernt wird, kommt es zu Entzündungen des Zahnfleisches und zum Ausfall von Zähnen. Mittlerweile ist auch bekannt, dass Bakterien, die auf Grund von Zahnfleischbluten in den Kreislauf gelangen, sich häufig an den Herzklappen ablagern und dadurch Herzinsuffizienzen verursachen.

Regelmäßige Kontrollen- zumindest 1x jährlich, im Rahmen der Impfung, sollte das Maul inspiziert werden und auf etwaige Veränderungen untersucht werden. Vorsorglich kann auch der Besitzer mit speziellen Zahnbürsten und Pasten die Zähne seines Lieblings pflegen.

Beitrag Rathauskurier 12/2021 - von Fr. Dr. Heike Hois

Frühlingszeit ist auch Zeckenzeit

Milde Wintertage und frühlingshafte Temperaturen lassen die Blutsauger wieder aktiv werden, denn diese Plagegeister sind schon ab 7° Celsius unterwegs. Sie können verschiedene Krankheiten übertragen, wie auch beim Menschen. Sie sind also nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Es gibt mehrere verschiedene Zeckenarten, wobei die bei uns am häufigsten vorkommenden Arten sind, der gemeinen Holzbock und die Auwaldzecke. Der Gemeine Holzbock ist überwiegend als Überträger der Borreliose, der Caninen Anaplasmose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) berüchtigt. Eine FSMEErkrankung ist beim Hund allerdings sehr selten und betrifft vorwiegend Tiere mit geschwächtem Immunsystem. Der Gemeine Holzbock ist in zahlreichen europäischen Ländern die weitverbreitetste Art. Auch die Auwaldzecke verbreitet sich immer weiter im deutschsprachigen Raum. Sie überträgt die Babesiose, eine von Blutparasiten (Babesien) hervorgerufene Infektionskrankheit – auch „Hunde-Malaria“ genannt. Anaplasmen befallen die weißen Blutkörperchen, in Folge entsteht eine Blutplättchenarmut und es kommt zu unspezifischen Blutungen, Mattigkeit, Abgeschlagenheit und manchmal auch Fiber. Die Erkrankung, sofern erst mal erkannt, ist aber gut behandelbar. Borreliose führt häufig zu unspezifischen Lahmheiten (Gelenksentzündungen), da aber der Zeckenbiß häufig schon einige Monate her ist und dem Tier die Symptome des Menschen (roter Kreis) fehlen, wird die Lahmheit häufig nicht damit in Verbindung gebracht. Bei allen übertragbaren Krankheiten gilt, dass die Zecke mind. 24h „angebissen“ haben muss, damit die Übertragung erfolgen kann. Welche Möglichkeiten habe ich nun Zecken von meinem Haustier fernzuhalten? Es gibt auf dem Markt viele verschiedene Medikamente, die auf unterschiedliche Weise wirken. Diverse Medikamente unterscheiden sich nicht nur in der Anwendung, sondern auch in Bezug auf den Wirkeintritt bzw. die Dauer der Wirkung. Es gibt Kautabletten für den Hund mit unterschiedlich langer Wirkdauer (1 - 3 Monate). Weiters gibt es Spot on Präparate, das sind Tropfen, die man auf die Haut im Nackenbereich aufträgt. Weiters gibt es noch Halsbänder und Sprays. Fragen Sie ihren Tierarzt nach der richtigen Zecken-Prophylaxe für Ihren Vierbeinigen Liebling.

Beitrag Rathauskurier 03/2022 - von Fr. Dr. Heike Hois

Urlaub mit Hund

Was ist zu beachten!

Die Vorfreude auf den wohlverdienten Urlaub ist riesengroß und selbstverständlich darf der vierbeinige Liebling dabei nicht fehlen, schließlich liebt er auch ausgedehnte Wanderungen in den Bergen oder einen Badeurlaub genauso wie wir. Dennoch gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, bzw. nicht vergessen sollte. Ihr Hund braucht einen EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung- sollte es die Erstimpfung sein, achten sie darauf, dass der Impfschutz erst nach 21 Tagen gilt. Im Zweifelsfall gehen sie rechtzeitig vor Reiseantritt zu ihrem Tierarzt, der wird sie über notwendige Impfungen und den richtigen und wichtigen Parasitenschutz aufklären. In südlichen Ländern gibt es nämlich Insekten, die Krankheiten (Leishmaniose, Herzwurm, usw.) übertragen können; davor gilt es den Hund unbedingt mit entsprechenden Antiparasitika zu schützen. Unter www.petsontour.de findet man sämtliche Einreisebestimmungen für das jeweilige Land. Es ist wichtig sich vorher zu informieren, was ich für welches Land bei Einreise brauche, da die Bestimmungen unterschiedlich sind. Brauche ich auch eine Tollwuttiter-Bestimmung? Muss eine Entwurmung und Ektoparasitenprophylaxe vom Tierarzt eingetragen werden? ACHTUNG! Einige Länder lassen bestimmte Hunderassen NICHT einreisen!!! Eine Reiseapotheke muss auf alle Fälle mit ins Gepäck: Pinzette, Schere, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer, Verband, ggf. Überziehschuhe, Mittel gegen Durchfall, aber auch Beißkorb, Reserveleine und Halsband dürfen nicht fehlen. Sollte ihr Tier chronisch krank sein (Schilddrüse, Herz, usw.) oder eine spezielle Diät brauchen, achten sie unbedingt darauf Medikamente und Futter in ausreichender Menge mitzunehmen. Im heißen Süden sollten sie darauf achten, dass sie nur in den frühen Morgenstunden mit ihrem Hund unterwegs sind, bzw. immer für Abkühlung (frisches! Wasser) gesorgt wird (Hitzeschlag droht). Die Aufnahme von Salzwasser ist unbedingt zu unterbinden, da es einerseits massiven Durchfall verursacht und das Salz auch die Nieren schädigt. Nach einem Bad im Meer das Fell unbedingt mit klarem Wasser ausspülen. Wenn sie all dies beachten, steht einem entspannten Urlaub nichts mehr im Wege; sollten sie noch Fragen haben, wenden sie sich an ihren Tierarzt/ihre Tierärztin.

Die Tierarztpraxis Dr Heike Hois wünscht allen 2 und 4-Beinern einen erholsamen Urlaub! 


Beitrag Rathauskurier 06/2022 - von Fr. Dr. Heike Hois